Der aktuelle Jahrgang:
Leiter der Achtmannschaft | Jens Maywald |
Schaffer | Björn Henningsen - Niclas Perplies |
Achtmannschaft |
Dino Geisler - Dennis Heidukowski - Sven Petersen - Tim Colmorgen Dirk Reichert - Frank Höpfner - Christian Borger - Dennis Borger |
Königsfahne | Martin Kulling - Rolf Dengler - Daniel Höpfner |
Lademeister | Hartmut Enoch und Peter Heide |
Gerätewart | Karl-Heinz Rühr |
Vogelbauer | Claus-Dieter Lohmann |
Waffenwart | Sven Petersen |
Techniker | Nico Sellmer - Volker Strauß - Peter Koch |
Schießlistenführer | Michael Rühr |
Geschichte und Aufgaben der
Achtmannschaft
1956 2014
Beide Aufnahmen an gleicher Stelle
Die Achtmannschaft der -ELLERBEKER
BÜTTGILL VUN 1666 E.V.-
Eine Zusammenfassung aus der Chronik zur 333 Jahrfeier im Jahr 1999 und
eigene Gedanken
Ursprung / Hintergrund
Erste Jahre
Zur Zeit der Gründung unserer Gilde herrschten offensichtlich raue Sitten.
Die Waffen (Dolche, Degen, Gewehre und dergleichen feindtliche Instrumenta)
sollten beim Vorstand (3 Älterleute) abgegeben werden. Die Überwachung
erfolgte während des Festtages und der einmal im Jahr stattfindenden
Versammlung von der „Pfund“ (niederdeutsch: „to punse maken“ d.h. in Ordnung
bringen). Später wurde hieraus die Achtmannschaft. Obwohl heute diese aus 8
Gildebrüdern besteht, gibt es zur Zahl 8 keinen Zusammenhang.
Der Ausdruck kommt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet „acht“, gleich
Beratung.
Die 2 Schaffer unterstützten die Älterleute bei dem Ablauf des Festes und
traten nach 2 Jahren in die Achtmannschaft über.
Achtmannschaft: „acht“ gleich Beratung; auch „fund“ oder „Pfund“ gleich in
Ordnung bringen.
Im Wandel der Zeit
1706-1882
Aufzeichnungen von 1706 und 1719 belegen, dass die „Achtmannschaft“ wohl der
eigentlich bestimmende Teil der Gilde war. Die drei Vorsteher der Gilde
hatten für die Durchführung zu sorgen. Jedes Jahr musste ein
Vorstandsmitglied ausscheiden und wurde durch ein Mitglied der
Achtmannschaft ersetzt.
Die erste namentliche Aufstellung einer Achtmannschaft stammt aus dem Jahre
1780.
Den Status der Achtmannschaft verdeutlicht folgender Text:
Das Vorrecht der Achtmannschaft auf einen eigenen Tisch während der
Gildefeier wird auch heute noch strikt beachtet. Es ist festgelegt in der
Satzung aus dem Jahre 1807, in der es heißt: „Es soll der sogenannten
Achtmannschaft ein Tisch gesetzt werden, um ihre Antworten im Fall einer
etwaigen Beratschlagung einer Sache vor selbigen einzubringen. Es soll sich
aber in ihrer Abwesenheit keiner unterstehen, ihren Platz einzunehmen,
sondern selbigen frei und offen lassen bei Strafe von 1 Schilling“.
Am 23. Juli 1882 hielt es die Gilde zur Verbesserung der Organisation der
Gildefeste und der weitern Festlichkeiten für notwendig, eine neue
Festordnung zu schaffen. Darin ist nun auch zur Unterstützung des Vorstandes
die schon als „fund“ bestehende Achtmannschaft verankert, mit der
gleichzeitigen Festlegung und Erweiterung ihrer Aufgaben, teilweise bis in
die heutige Zeit.
Die Achtmannschaft - HEUTE -
2011
Die Zeiten haben sich etwas geändert. Der Mitgliederzulauf hat z.Z. seinen
Höhepunkt deutlich überschritten. Andere Interessen gewinnen die Oberhand.
Unsere Gilde hat sicher nicht mehr den Stellenwert, wie zur Zeit unserer
Eltern oder gar Großeltern. Die überregionale Vermischung unserer
Bevölkerung spielt dabei zusätzlich eine große Rolle. Diese Umstände
erfordern eine Anpassung innerhalb der Gilden (auch der Ellerbeker Büttgill
v. 1666).
Das vorläufige Ergebnis dieses Wandels bezogen auf die Achtmannschaft
folgt..
Die Achtmannschaft besteht aus:
2 Schaffern
8 ehemaligen Schaffern
Die Schaffer werden vom Vorstand bestellt, wobei ein automatischer Wechsel
nicht mehr vorgesehen ist. Die Anpassung erfolgt nach Bedarf.
Die Achtmannschaft wird, auch in älteren Schriften, als „Arbeitspferd“
(Arbeitspeer) dargestellt. Ich denke, das trifft den Nagel auf den Kopf.
Heute sieht sich die Achtmannschaft als „Mädchen für alles“. Sie ist für
alle zu erledigenden Aufgaben (außerhalb der Bereiche einzelner
Vorstandsmitglieder) zuständig und gewissermaßen der „lange Arm des
Vorstandes“.
Aus diesem Grund werden in der Achtmannschaft Gildemitglieder gebraucht, die
mit dem Herzen dabei sind und gelegentlich persönliche Interessen zurück
stellen. Dabei kommt es weniger auf übermäßige körperliche Eignung an, als
auf den Willen dabei zu sein.
Horst Reher
März 2011